Yogatherapie

Die komplementärmedizinische Methode der Yogatherapie wird genutzt, um ganzheitlich auf die Bedürfnisse des einzelnen Menschen einzugehen, präventiv zu wirken und Beschwerden zu vermindern.

Yogatherapie - bewegend befreien

"Der Mensch steht mit seiner Persönlichkeit und all seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt."

In der modernen schnelllebigen und hektischen Zeit finden viele Menschen zum Yoga und zur Yogatherapie, um sich von Stresssymptomen, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen, Nervosität, innerer Unruhe, Ängsten und vielen Alltagsbeschwerden zu befreien. Auch leiden in der heutigen Zeit vermehrt Menschen unter psychosomatischen Erkrankungen und täglichen Schmerzen.

Die westliche Medizin scheint trotz der bahnbrechenden Errungenschaften in vielen Bereichen die unzähligen Beschwerden und Erkrankungen des Alltags nur schwer lindern zu können. So wenden sich vermehrt Menschen dem Yoga zu, wobei sie oftmals zu diesem Zeitpunkt bereits gesundheitlich angeschlagen sind.

Die Rückkehr zu mehr Gesundheit und Lebensqualität führt auf der Suche nach einem ganzheitlich Wohlbefinden in die individuelle Yogatherapie. Dort wo der einzelne Mensch mit seinen persönlichen Lebensthemen steht. Yogatherapie ist eine ganzheitliche und gesundheitsorientierte Lebensphilosophie mit Fokus auf die Eigenverantwortlichkeit und einer vertieften Wirkung auf die Bewusstseinsebenen.

Der indische Yogalehrer Iyengar hat durch sein eigenes intensives Üben und seine langjährige Erfahrung und Arbeit mit Patienten erkannt, dass trotz Beschwerden und Auftreten von Krankheiten Yoga geübt werden kann. Durch sein jahrzehntelanges Unterrichten sammelte er ein profundes Wissen, welche Wirkungen die Yogahaltungen auf den Körper haben.

Er verfeinerte und vereinfachte die Yogahaltungen und entwickelte spezielle Anleitungsprogramme und Hilfsmittel für einen bestimmten gesundheitlichen Aspekt. In seiner Methode werden Hilfsmittel genutzt, die es auch Menschen mit eingeschränkter Gesundheit erlaubt im Rahmen ihrer Möglichkeiten die verschiedenen Yogahaltungen auszuführen. Er revolutionierte dadurch die Hatha Yogawelt und legte den Grundstein für den therapeutischen Yoga.

Die vertiefte Arbeit mit dem Körper konzentriert den Geist und kann schon nach einer kurzen Übungszeit zu einer vertieften Sammlung und Entspannung führen. Die Körperübungen stehen in der Yogamethode von Iyengar im Vordergrund, doch hat er gezeigt, dass selbst die Meditation und die philosophischen Aspekte in den Asanas gefunden und geübt werden können.

Die intensiven Yogaübungen bereiten den Körper auf die Praxis der Pranayamas vor. Denn die Atmung ist das Bindeglied zwischen Körper und Geist. Ein ruhiger harmonischer Atem ist mit den ruhigen Gedanken verbunden. So übt Iyengar den unruhigen Geist zu beruhigen und die Energien in die feinstofflichen und subtilen Bahnen zu lenken.

Wie wird die Yogatherapie genutzt?

Das Yoga Sutra von Patanjali entstand als Grundlagenwerk etwa im 2. Jahrhundert und bildet die Basis für die heutige Tradition. Den 195 Versen des Yoga Sutra verdanken wir einerseits die Darstellung des Yoga als achtgliedrigen Weg und andererseits wesentliche Konzepte zum besseren Verständnis des Menschen in seiner Gesamtheit.

Yoga als Form zur Genesung oder Therapie anzuwenden stand ursprünglich nicht im Vordergrund. Das Verständnis Yoga als Therapieform zu nutzen entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte.

Die moderne Yogatherapie lässt sich nicht auf traditionelle und teilweise komplizierte Yogastellungen reduzieren. Die Anpassung der Übungen an die Möglichkeiten jedes Einzelnen ist im 20. Jahrhundert gefördert worden. So erklärt sich auf eindrückliche Weise die Möglichkeit des therapeutischen Einsatzes von Yoga im physischen und psychischen Bereich.

Zahlreiche Schriften zeigen auf welche Methoden und Techniken in der Yogatherapie relevant sind. Dabei gibt es präzise Mittel, um den Körper zu reinigen und zu stärken und die mentale Funktionsweise über die Wahrnehmung- und Konzentrationsfähigkeit zu beleben.

Yogatherapie wird individuell oder in Kleingruppen angeboten, dabei wird die Erkenntnis, dass die Menschen verschiedene Fähigkeiten und Ansatzpunkte mitbringen, in den Vordergrund gestellt. Die Ansätze der Yogatherapie können über den körperlichen, den mentalen emotionalen oder spirituellen Bereich zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte und Genesung führen.

Wirkung auf Körper, Psyche und Geist

Yoga ist einer der ältesten überlieferten ganzheitlichen Übungswege, der sich über Jahrtausende bewährt hat. In den Philosophiesystemen des alten Indiens werden präzise Anleitungen zur Erkennung und Auflösung des Leidens dargelegt. Aus Sicht der yogischen Anschauung entstehen Leiden und Schmerzen aus einer Disharmonie und einem inneren Ungleichgewicht. Die Yogamethoden und -techniken wirken auf der körperlichen, mentalen, emotionalen gefühlsmässigen, psychischen und seelischen Ebene und führen zurück in eine vollkommene Balance.

Das ganzheitliche System wird dabei genutzt, um die Harmonie und das innere Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist wiederherzustellen. Dabei werden die drei Bereiche jeder für sich Alleine und in ihrer Gesamtheit in einer gegenseitigen Wechselbeziehung zueinander betrachtet.

Die körperliche Gesundheit als eine wichtige Grundlage des Lebens wird in Form von Körperübungen, Atemtechniken , Konzentrations- und Entspannungsübungen gefördert.

Die psychische Gesundheit, die auch die seelische Gesundheit beinhaltet wird ins Zentrum eines gesunden Selbstbewusstsein, innerer Zufriedenheit und Wohlbefinden gestellt. Dabei helfen Konzentrations- und Visualisationstechniken die psychische Gesundheit zu stärken und zu fördern und sich möglichst stressfrei im privaten und geschäftlichen Alltag zu bewegen.

Die geistige Gesundheit, die in einem engen Zusammenhang mit der Spiritualität steht, um die Zusammenhänge des menschlichen Daseins besser zu verstehen. Mit Meditationstechniken und einer inneren Versenkung wird der Bezug zur innewohnenden Natur hergestellt und dem eigenen Leben einen tieferen Sinn geschenkt.