Was ist Yoga?
Yoga - im Zustand des äusseren und inneren Gleichgewichts in Gelassenheit stabil verweilen. Dieser klare Zustand wird durch die verschiedenen Aspekte der Achtsamkeit im Yoga angestrebt.
Yoga - im Zustand des äusseren und inneren Gleichgewichts
Die Yogaphilosophie im ursprünglichen Sinn beschreibt das bewusste Gehen des Yogaweges als Lebensphilosophie. Die Schulung der aufmerksamen Achtsamkeit und der klaren Wachheit befähigt den tieferen Sinn des menschlichen Daseins zu erkennen.
Im Yoga wird zunächst ein innerer Zustand angestrebt, indem die Aktivitäten des Geistes zur Ruhe kommen. Die Beruhigung, Stabilisierung und Klarheit des Geistes steht im Zentrum, um frei von äusseren und inneren Bedingungen zu sein. Ein Zustand, indem die Wellen der Gedanken, Gefühle und Emotionen zur Ruhe kommen und der Geist bewusst durch eine vertiefte Konzentration in die innere Versenkung geführt wird. Dabei spielt es keine Rolle wie hoch die Wogen des Lebens schlagen.
Yoga ist eine Übungspraxis mit unterschiedlichen Techniken und Übungen, die helfen diesen inneren Zustand des vollkommenen Gleichgewichts zu erreichen. Die Fähigkeit sich innerlich bewusster auszurichten und in dieser Ausrichtung ohne Ablenkung zu verweilen wird in Form der verschiedenen Techniken geübt, umgesetzt und vertieft.
Die Basis einer umfassenden Yogapraxis besteht aus einer Reihe von körperlichen und geistigen Übungen. Im traditionellen Yoga wird auf ein Zusammenspiel von Asanas (Körperhaltungen), Pranayamas (Atemreinigungs- und -lenkungsübungen), Konzentrations- und Visualisationsübungen und Meditation geachtet. Durch dieses Zusammenspiel wird eine Wirkung auf das feinstoffliche Energiesystem und das Bewusstsein herbeigeführt.
Im Mittelpunkt jeder traditionellen Yogapraxis steht die Verwirklichung der innewohnenden Natur. Dieser Urnatur nähert man sich durch die Ausführung der verschiedenen Yogatechniken, der Selbstbeobachtung und Selbstdiziplin, die als Geistestraining bezeichnet wird, an.
Wer Yoga übt entfernt das Unkraut, damit der Garten gedeihen und blühen kann.
Tibetischer Yoga - der Yoga aus dem Schneeland
Ursprung
Der tibetische Yoga hat seine Wurzeln als eine der ältesten Bewegungslehren in der traditionellen Philosophie und der tibetischen Medizin. Schon vor mehreren tausenden Jahren, fernab von jeglicher medizinischer Versorgung, praktizierten Meister und Schüler im tibetischen Gebirge Yoga, um Körper und Geist gesund zu erhalten.
In der Hauptstadt Lhasa am Fusse des Potala, der ehemaligen Winterresidenz des Dalai Lamas, liegt auf einer kleinen geschützten Insel der geheimnisvolle Tempel Lukhang. Im 17. Jahrhundert schmückten unbekannte Künstler die Wände der Kapelle mit mystischen Wandbildern. Seitdem weisen die farbenprächtigen Gemälde in einer bildhaften Sprache ausgewählten Yogis den Weg des Yogas mit all seinen Facetten.
Die alte farbenprächtig dargestellte Lehre wurde bis in die moderne Zeit vorwiegend mündlich vom Meister zum Schüler weitergegeben. Erst seit kurzer Zeit werden die bis anhin geheimgehaltenen Yogatechniken in einer vereinfachten Form allen Menschen zugänglich gemacht.
Die Welt, die uns vor Augen liegt, ist ein Gemälde.
Indischer Yoga - der Yoga aus dem Tempelland
Der indische Yoga wurde durch verschiedene Philosophiesysteme, die sich gegenseitig ergänzten oder ablösten, geprägt. Die Anfänge der ersten Schriften über Yoga liegen Tausende von Jahren zurück. Dabei wurden vorallem Atemtechniken, Meditationsformen und Geisteskontolle gelehrt.
Der Ursprung des indischen Yogas
In der Bhagavad Gita, der zentralen Schrift des Hinduismus, wurde in Form eines spirituellen Gedichts über den Karma-, Bhakti- und Jnanayoga geschrieben. Dieser Gesang des Erhabenen, wie die Gita genannt wurde, war ein Teil der Mahabharata und reicht ins 5. - 2. Jahrhundert v. Chr. zurück. Die Bhagavad Gita ist bis in die moderne Zeit Indiens die meist gelesene Philosophieschrift.
Des weiteren wurde die Frühgeschichte des Yogas durch Buddha geprägt, der etwa 500 v.Chr. bereits in Yoga geschult wurde. Und so reichen die Wurzeln des Yoga von Buddha Shakyamuni bis ins ferne Schneeland Tibets.
Eine weitere bekannte Schrift ist das Yogasutra von Patanjali, das zwischen dem 2. Jahrhundert v. Chr. und dem 4. Jh. n. Chr. entstanden ist. Inhaltlich ist das Yogasutra eine systematische und anspruchsvolle Präsentation des Rajayogas.
Der Hatha Yoga ging im 2. Jh. n. Chr. aus der tantrischen Tradition hervor, die sich zum Ziel setzte den Körper in der Yogapraxis zu nutzen, um die spirituelle Verwirklichung anzustreben. Die Grundlagenschrift des Hatha Yoga, die Hatha Yogapradipika enthält ein vollkommenes Lehrsystem beruhend auf Asanas, Pranayamas und Meditation. Durch dieses Zusammenspiel wird das Geichgewicht von Körper und Geist angestrebt.
Yoga wird in der modernen westlichen Welt mit den Körperübungen des Hatha Yoga in Verbindung gebracht. Insgesamt wird Yoga in der heutigen Zeit meist von seiner ursprünglich spirituellen Bedeutung und Zielsetzung abgekoppelt. Jedoch meist mit einer gesunden und positiven Lebenshaltung in Verbindung gebracht.
Yoga zu leben bedeutet von Augenblick zu Augenblick unmittelbar zu sein. Bewusst gegenwärtig zu verweilen.